Hydrocephalus allgemein
Hydrocephalus (griech.: "hydro" = Wasser, "kephale" = Kopf) bezeichnet eine krankhafte Vergrößerung der mit Hirnwasser (Liquor) gefüllten Flüssigkeitsräume (Ventrikel) im Gehirn. Diese Erkrankung ist häufig die Folge von anderen Grunderkrankungen. Mehr Informationen hier.
NPH steht kurz für Normal Pressure Hydrocephalus und bezeichnet eine Form des Hydrocephalus, die zumeist erst ab einem Lebensalter von 60 Jahren auftritt und deshalb im Volksmund auch "Altershydrocephalus" genannt wird. Der NPH wird aufgrund seiner speziellen Symptome und dem Alter der Patienten nicht selten mit einer Form der Demenz verwechselt, was dazu führt, dass nach Schätzungen von Ärzten jeder 10. Demenzkranke eigentlich einen NPH hat und damit behandelbar wäre. Mehr Informationen hier.
Im Kern unterscheidet man zwischen einem Hydrocephalus occlusus (Verschluss-Hydrocephalus oder auch nicht-kommunizierender HC) und dem Hydrocephalus communicans (kommunizierender HC). Beim nicht-kommunizierenden Hydrocephalus verhindert eine "Blockade" (z.B. Tumor), dass das Hirnwasser frei zwischen den Hirnkammern zirkulieren - also kommunizieren - kann. Beim kommunizierenden Hydrocephalus sind die Hirnkammern frei miteinander verbunden, das Hirnwasser zirkuliert, aber es liegt meist eine Resorptionsstörung vor - das bedeutet, es wird nicht ausreichend Hirnwasser vom venösen Blutsystem wieder aufgenommen.
Hydrocephalus Behandlung & Diagnostik
Es gab immer wieder Versuche, medikamentöse Therapien zur Behandlung des Hydrocephalus zu entwickeln und einzusetzen, von denen sich bis heute allerdings keine wirklich durchgesetzt hat. Die Therapie der Wahl ist nach wie vor die Implantation eines Shuntsystems oder in bestimmten Fällen ein endoskopischer Eingriff.
Die Dauer der Implantation eines Shunts hängt von mehreren Faktoren ab und lässt sich nicht pauschal beantworten. In der Regel - ohne besondere Vorkommnisse - kann man von 30-60 Minuten ausgehen.
Hydrocephalus-Operationen werden in der Regel in allen Neurochirurgischen Kliniken durchgeführt.
Je nach Hydrocephalus-Form und Alter der Patient*innen kann das sehr verschieden sein. Diagnostische Methoden zur Erkennung eines Hydrocephalus können im Allgemeinen folgende sein: Ultraschall (bei Kindern bis 2 Jahre), Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT), Spinal Tap Test, Infusionstest, Lumbaldrainage oder auch zusätzlich ein Gangtest beim NPH. Detaillierte Informationen finden Sie hier.
Nein, das darf nur durch geschultes medizinisches Fachpersonal erfolgen.
Alle verstellbaren MIETHKE-Ventile können mit dem zugehörigen Mess-Instrument nicht-invasiv und ohne Röntgenkontrollen auf ihre eingestellte Druckstufe hin überprüft werden. Wir empfehlen darauf zu achten, dass die eingestellte Druckstufe immer im Patientenpass vermerkt wird, so wissen auch Sie jederzeit selbst Bescheid und können anderen behandelnden Ärzt*innen schnell Auskunft geben. Für nicht-verstellbare MIETHKE-Ventile ist der feste Öffnungsdruck ohnehin im zugehörigen Patientenpass vermerkt.
Miethke-Shunts
Fast alle Einzelteile eines MIETHKE Ventils bestehen aus biokompatiblem Titan. Viele weitere Produkt-Informationen finden sich online auf unserer Website www.miethke.com unter den jeweiligen Produkten. Unsere MIETHKE App zeigt darüber hinaus sehr schön die Funktionsweise der Ventile sowie die Druckstufenerkennung in der Bildgebung.
Die Einzigartigkeit der MIETHKE-Ventile liegt in ihrer Gravitationstechnologie. Sie sorgt dafür, dass der Abfluss von Hirnwasser in Abhängigkeit von der Körperlage reguliert wird und trägt damit physikalischen Naturgesetzen Rechnung. Unterschiedliche Körperlagen wie das Liegen, Sitzen und Stehen werden dabei stets ausgeglichen, um häufig vorkommende Symptome wie beispielsweise Kopfschmerzen zu verhindern. Verstellbare MIETHKE-Ventile lassen sich darüber hinaus ganz individuell auf Patient*innen anpassen und sich bei verändernden Lebenssituationen jederzeit neu einstellen.
Zudem sind alle MIETHKE-Ventile, im Vergleich zu anderen Herstellern, aus biokompatiblem Titan. Das macht sie robust, langlebig, schützt die Technologie im Inneren vor Stößen und lässt die für MIETHKE Shunts typischen kleinen Bauformen zu.
Ein weniger produktspezifischer Unterschied ist der, dass wir uns seit 1992 jeden Tag in Vollzeit dem Thema Hydrocephalus widmen.
Leider noch nicht. Es ist gar nicht so einfach für alle Kliniken in über 50 verschiedenen Ländern auf der ganzen Welt so einen Klinikfinder sinnvoll aufzubauen und aktuell zu halten und dabei alle regulatorischen Anforderungen aller Regionen zu erfüllen. Wir arbeiten daran. Bis dahin können wir aber anbieten, dass unsere Medizinprodukteberater*innen jede Anfrage nach einer Kliniksuche persönlich beantworten: per Mail an medizinprodukteberater@miethke.com oder via Telefon unter 0331 620 830. Das gilt für die Suche nach geeigneten Kliniken in der Wohnumgebung, genauso wie für individuelle Reiseziele in der Welt im Zuge der Urlaubsplanung.
Nein. Jedes MIETHKE-Ventil hat im Prinzip seine eigenen Mess- und Verstellinstrumente. Es gibt allerdings einige Überschneidungen, so dass manche Instrumente auch für mehrere Ventile geeignet sind. Eine genaue Übersicht dazu finden Sie hier.
Funktionsweise von MIETHKE-Shunts
Nein. MIETHKE-Ventile sind für MRT-Geräte bis 3 Tesla kompatibel. Das bedeutet, dass sich unsere Ventile nicht ungewollt bei einer MRT-Untersuchung verstellen. Eine Röntgenkontrolle im Anschluss ist nicht notwendig.
Nein. Röntgenuntersuchungen sind für alle MIETHKE-Ventile unbedenklich und haben keinen Einfluss auf die Funktionsweise unserer Ventile oder ihren eingestellten Öffnungsdruck.
Ja. MIETHKE Ventile bieten einen sicheren Schutz vor Magneten bis zu einer Stärke von 3 Tesla und sind somit auch für Magnetresonanztomografen (MRT) bis zu dieser Magnetstärke kompatibel. Magnetfelder, die in Smartphones, Kopfhörern und Headsets vorkommen, sind von wesentlich geringerer Stärke und haben keinen Einfluss auf die Ventileinstellung von MIETHKE Shunts. Dies gilt auch bei Bekleidungsstücken oder Mode-Accessoires mit Magnetverschlüssen.
Nein. MIETHKE-Ventile sind für MRT-Geräte bis 3 Tesla und damit auch für magnetische Spielzeuge oder Magnete des täglichen Lebens wie Smartphones, Kopfhörer, etc. kompatibel. Das bedeutet, dass sich unsere Ventile weder ungewollt bei einer MRT-Untersuchung (bis 3 Tesla) verstellen noch durch Magnete, die im täglichen Leben oder in Spielzeugen auftauchen.
Es gibt eine sehr schöne Studie hierzu, die wir an dieser Stelle gerne empfehlen ("I can hear my shunt—audible noises associated with CSF shunts in hydrocephalic patients"). Einige Patient*innen hören ihr Ventil andere nicht. Ganz einfach ausgedrückt, kann man davon ausgehen, dass das Ventil funktioniert, wenn man es hört. Andersrum gilt das nicht: Nur weil man das Ventil nicht hört, heißt das nicht, dass es nicht funktioniert. Die meisten Patient*innen, die ihr Ventil hören, beschreiben dieses Phänomen beim Wechsel der Körperlage - z.B. wenn sie morgens aufstehen. Was sie da hören, ist ein Vibrieren der Kugel, die das Ventil verschließt oder für das Öffnen verantwortlich ist. Beim Wechsel der Körperlage befindet sie sich in einem ständigen Wechsel zwischen Öffnen und Schließen, um den Druckausgleich gewährleisten zu können. Genauer kann man dieses Phänomen auch in unserem MIETHKE Journal nachlesen, wo wir die Hintergründe noch genauer erklären.
Alltag & Reisen mit MIETHKE-Shunts
Hier gilt wie so oft: Was gut tut, ist erlaubt. Was sich nicht gut anfühlt, nicht. Und in jedem Fall sollte die Eignung zum Tauchen - wie auch beim gesunden Menschen - mit den behandelnden Ärzt*innen vorher abgestimmt werden.
Hier können wir nur von den gesammelten Erfahrungen von Patient*innen berichten und wie beim Tauchen ist die Antwort abhängig vom eigenen Empfinden. Es gibt weder eine pauschale Empfehlung für das Wandern in großen Höhen noch könnten wir bestimmte Höhenmeter empfehlen, die für alle Patient*innen beschwerdefrei gelten. Jeder Mensch und jede*r Hydrocephalus-Patient*in reagiert sehr unterschiedlich auf Höhen und die damit verbundenen Auswirkungen auf den eigenen Körper. Wir haben von Patient*innen gehört, die für ihr Leben gern in hohen Höhen wandern und das regelmäßig tun und wir kennen solche, die mit einigen Hundert Metern Probleme haben. Sie müssen es ausprobieren.
Ja, wenn Sie das vorher mit Ihren Ärzt*innen besprechen, wenn es Ihnen dabei gut geht und keine typischen Drucksymptome auftreten.
Es gibt keine Pflicht, den Patientenpass immer dabei zu haben. Wir raten dennoch dazu, als Implantatträger*in den Patientenpass wie den Ausweis, das Handy oder das Portmonee immer dabei zu haben. Bei Ärzt*innen ist darauf zu achten, dass Verstellungen oder andere Veränderungen jederzeit im Patientenpass dokumentiert werden. Das erleichtert die Handlungsfähigkeit von Ärzt*innen im Notfall.
Prinzipiell gibt es nichts gegen einen Saunagang mit MIETHKE Ventil einzuwenden. Hier kommt es ganz auf das persönliche Empfinden an. Alle MIETHKE Ventile sind aus Titan gefertigt. Wie andere Metalle nimmt auch Titan weitestgehend nur die Umgebungswärme auf, also die Wärme des umliegenden Gewebes. Das Ventil kommt in einer Sauna somit nicht zu schaden und wird sich auch nicht unangenehm aufheizen.
Grundsätzlich ja. Das Fliegen oder die Druckunterschiede im Flugzeug haben keine Auswirkungen auf die Funktionsweise unserer Ventilsysteme. Wir empfehlen ganz nebenbei, den Patientenpass immer dabei zu haben, um sich z.B. beim Security Check als Implantatträger*in ausweisen zu können.
Nein. Wir empfehlen trotzdem, den Patientenpass immer dabei zu haben, um sich als Implantatträger*in ausweisen zu können und um im Notfall alle wichtigsten Informationen für die behandelnden Ärzt*innen vor Ort zur Verfügung zu haben.
Grundsätzlich nein. Die Frage ist viel eher, wie wichtig ist es Ihnen für das eigene Gefühl, zu wissen, dass eine mit dem entsprechenden MIETHKE Ventil erfahrene Klinik im Notfall in der Nähe ist? Viele Patient*innen melden sich bei uns bei der Urlaubsplanung und erfragen die Kontaktdaten zu solchen Kliniken. Manche wählen ihre Reiseziele nach diesen Möglichkeiten aus. Manche fahren sorglos überall hin, weil sie grundsätzlich wenig Probleme haben. Wenden Sie sich einfach an unsere Medizinprodukteberater*innen, wenn Sie wissen wollen, ob an Ihrem Reiseziel eine ausreichende Versorgung besteht.
Wir empfehlen Ihnen, sich vor Ihrem Urlaub bei uns mögliche Kontaktdaten an Ihrem Reiseziel einzuholen. Natürlich können Sie sich aber auch jederzeit sonst an unsere Medizinprodukteberater*innen wenden.