GETEILTES WISSEN
Wir teilen unsere Überlegungen zu bestehenden Technologien und erklären die physikalischen Wirkweisen dahinter. Wir diskutieren auch Fragen, die uns entgegengebracht werden und auf die wir noch keine endgültigen Antworten haben, aber Ideen oder Ansätze, die vielleicht wiederum Andere zur Lösung inspirieren könnten.
Warum? Um besser zu verstehen. Um mehr Antworten zu finden. Und deshalb:
Der Hydrocephalus hat viele verschiedene Erscheinungsformen und Ursachen. Und obwohl das Krankheitsbild schon seit der Antike bekannt ist, sind die meisten dieser Ursachen „nicht besonders gut verstanden“, wie man in der Wissenschaft sagt, oder sogar gänzlich unbekannt. Und Ursachen, die man nicht kennt oder nicht versteht, kann man auch nur schwer bekämpfen.
Bis auf den heutigen Tag werden häufig nur die Symptome behandelt, indem der für die Patient*innen gefährliche Überdruck im Schädel mit Hilfe eines Shuntsystems reduziert wird. Dafür leitet man überschüssiges Hirnwasser durch einen Silikonkatheter und ein Ventil in eine andere geeignete Körperhöhle (z.B. häufig den Bauchraum).
Zwei so verschiedene Körperräume wie die Hirnkammern und den Bauchraum, die räumlich und funktional normalerweise wenig miteinander zu tun haben, direkt zu verbinden, ist eine für Neurochirurg*innen handwerklich einfache wie sinnvolle und gleichzeitig drastische mechanische Maßnahme, die sowohl den Entwickler*innen solcher Systeme als auch den behandelnden Neurochirurg*innen mindestens ein physikalisches Grundverständnis abverlangen. Bis heute und voraussichtlich noch eine ganze Weile ist die Implantation eines Shuntsystems in den meisten Fällen die beste und wirksamste Therapie. Ein guter Grund, zu verstehen, was wir da tun und gemeinsam zu denken: Ärzt*innen, Patient*innen und Entwickler*innen.
"Wissen ist das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt." (Marie von Ebner-Eschenbach, 1830-1916) - Deshalb teilen wir unser Wissen und unsere Ideen und freuen uns, wenn daraus Diskussionen, noch bessere Ideen und mehr Verständnis im Sinne aller Hydrocephalus-Patient*innen entstehen.
UNSER AUTOR*INNENTEAM
Unser Autor*innenteam ist eine Gruppe aus den Leuten, die jeden Tag an den Problemen und Lösungen für Hydrocpehalus-Patient*innen arbeiten und die immer wieder mit Patient*innen und Ärzt*innen im Gespräch sind und von den Sorgen und Nöten hören. So ergibt sich eine gute, bunte Gruppe aus unterschiedlichsten Berufsfeldern: Ingenieur*innen, Physiker*innen, Entwickler*innen, Medizinprodukteberater*innen, Produktmanager*innen und Marketingleute.
Für das MIETHKE Journal zu schreiben, bedeutet für jeden von uns, sich extra Zeit nehmen neben den täglichen eigentlichen Aufgaben. Deshalb dauert der eine oder andere Artikel sicher mal etwas länger, aber es ist uns wichtig, jedes einzelne Thema so genau wie möglich zu beleuchten und es gleichzeitig so einfach wie möglich zu erklären. Jeder, der Kinder hat, weiß, was es heißt, vermeintlich einfache Fragen auch einfach und genau zu erklären. Kinder fragen erbarmungslos nach, wenn wir das nicht gut gemacht haben. Wir bitten Sie, es ihnen gleichzutun und uns jede Frage zu stellen, die Ihnen zu den Artikeln einfallen. Unsere Autor*innen werden darauf antworten oder ihren Artikel dahingehend verbessern. Wir brauchen Ihr Feedback.